Historie

Als im Jahre 1898 Peter Mergel, der Großvater des heutigen Inhabers, die Idee hatte, auf seinem Grundstück einen Steinbruchbetrieb zu beginnen, ließ er sich sicher nicht träumen, dass über einhundert Jahre später dieser Betrieb, zwar in anderer Form , jedoch mit dem gleichen Anliegen, von seinem Enkel Karl-Heinz noch mit großem Erfolg betrieben werden würde.

Peter Mergel, der Gründer der Firma Mergel, war Ortspolizist in Bammental und erfuhr in dieser Eigenschaft vermutlich vieles über geplante Bauvorhaben. Weitsichtig und mutig verstand er seine Chance zu nutzen und eröffnete 1898 den Steinbruchbetrieb.

Einen der ersten wichtigen Großaufträge für das damals noch junge Unternehmen erteilte die evangelische Kirchengemeinde mit dem Bau der Kirche von 1902 bis 1904. Hierzu konnte Peter Mergel die Sandsteine liefern.
1907 erhielt er einen weiteren wichtigen Auftrag beim Bau der damaligen Volksschule, einem imposanten Gebäude, in dem heute das Rathaus untergebracht ist.

Über den ersten Weltkrieg wurde der Steinbruch weiterbetrieben und erst mit Beginn des zweiten Weltkrieges stillgelegt.

Gleich dem Sprichwort „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ gründeten nach dem Krieg die beiden Söhne Erwin und Ludwig Mergel die Sandgrube „Gebrüder Erwin und Ludwig Mergel“.
Klever machten sie sich den Wiederaufbau zunutze und belieferten die zerstörten Städte und Dörfer mit Sand aus ihrer Grube. Sie schufen damit gleichzeitig Arbeitsplätze; denn Arbeiter wurden reichlich benötigt, da man den Sand in den ersten Jahren von Hand, d.h. mit der Schaufel fördern musste.
Der Sand musste von Hand von der Wand gelöst und anschließend von Hand durch ein Sieb geworfen werden. Das Verladen auf die Transportwagen geschah ebenfalls von Hand. Und letztendlich musste beim Kunden alles wieder von Hand abgeladen werden
.

Bei den Arbeiten in der Sandgrube wurden als „Nebenprodukt“ zahlreiche, geschichtlich wertvolle Fossilien gefunden; darunter war auch ein über 600.000 Jahre alter Mammutknochen.
Es spricht für den Weitblick der Mergels, dass sie die Wichtigkeit dieser Stücke sofort erkannt und den Fund der Knochen gemeldet haben.
Diese Fundstücke kann man heute im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg bewundern. Dort befinden sie sich in bester Gesellschaft mit dem Homo Heidelbergensis.

Erwin und Ludwig wurde bald klar, dass durch diese Art, den Sand abzubauen, ein effektives Arbeiten nicht möglich war. Und da der Fortschritt auch beim Maschinenbau nicht stehen geblieben war, erstand man 1954 einen Autobagger, bestehend aus einem LKW-Fahrgestell mit aufgebautem Seilbagger. Das Ganze wurde durch einen LKW ergänzt.

Damit hatte der Einstieg in das Fuhrgeschäft begonnen. Mit dem Fuhrgeschäft hatte man eine Marktlücke entdeckt und im Jahr darauf wurde ein LKW für Mehltransporte dazugekauft. Die Ära der Mehltransporte ging jedoch bereits 1959 schon wieder zu Ende.
Bereits 1958 läutete man mit dem Kauf des ersten Fuchs-Seilbaggers und des ersten LKWs mit Kipper ein neues Zeitalter im Transportunternehmen ein.

Die Brüder Erwin und Ludwig waren bestrebt, ihren Fuhrpark stets auf dem neuesten Stand zu halten und ihren Betrieb innovativ zu führen. Sie hatten einen guten Riecher für neue Märkte und kauften 1960 eine Laderaupe Hanomag K 65. So war es möglich geworden, auch Baugruben auszuheben.
1962 folgte die Anschaffung eines MAN LKW Allrad Kippers. 1966 kam der erste Radlader hinzu.
Viele verschiedene Fahrzeuge folgten. Sie alle aufzuzählen ist kaum möglich.
Der Austausch der Fahrzeuge war bei der Firma Gebrüder Erwin und Ludwig Mergel eine Selbstverständlichkeit.
1969 wurde eine zweite Sandgrube begonnen. Bereits im Jahre 1972 wurde jedoch die Sandgewinnung eingestellt und der anfangs als zweites Standbein gedachte Fuhrbetrieb mit seinem umfangreichen Maschinenpark wurde zur Haupteinnahmequelle.
Unzählige Baustellen wurden in den folgenden Jahren bearbeitet, unzählige Gruben ausgehoben.

1975 trat Karl-Heinz Mergel, der heutige Inhaber als dritte Generation in den Betrieb ein. Im gleichen Jahr wurde der erste Hydraulik-Bagger in Betrieb genommen.
Karl-Heinz Mergel übernahm 1993 die Firma.
Auch Karl-Heinz führt mutig und weitblickend den Betrieb. Ein Höhepunkt der Firma Mergel war 1993 der Bezug des neuen Betriebsgeländes in der Industriestraße 66.
Mit Inbetriebnahme einer Bauschutt-Aufbereitungsanlage 1995 wurde wieder ein zweites Standbein geschaffen, das 1999 mit dem Ausheben von Gräbern erweitert wurde.
Im Jahr 2000 gesellte sich Christian Mergel, der Sohn des Karl-Heinz Mergel und Urgroßenkel des Firmengründers als die vierte Generation dazu.

Der Firma fehlte jetzt nur noch die Möglichkeit, Feuchtgebiete zu bearbeiten. Karl-Heinz Mergel beschloss, hier schnellstens Abhilfe zu schaffen. Bereits Ende 2001 wurde der Maschinenpark durch einen Spezial-Kettenbagger für Feuchtgebiete ergänzt. Damit war es möglich geworden, sich auch in diesem schwierigen Gelände zu bewegen. Die Möglichkeiten, die dieses Spezialgefährt bot, wurden 2002 mit dem Ausheben und neu Anlegen eines Teiches für die Gemeinde Bammental unter Beweis gestellt.

Die Firmengeschichte der Mergels vom Steinbruch bis zum modernst eingerichteten Fuhrpark zeigt, was Weitblick, gepaart mit Mut und Fantasie und Innovationsfreude erreichen kann.